Schweizer Filmemacher Peter Liechti ist gestorben

Der Ostschweizer Regisseur, Autor und Kameramann Peter Liechti ist am 04. April 2014 nach schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren in Zürich verstorben. Mit Peter Liechti verliert der Schweizer Film einen der innovativsten Filmemacher mit einer langen, bedeutenden internationalen Karriere.

12.04.2014

Der Ostschweizer Regisseur, Autor und Kameramann Peter Liechti ist am 04. April 2014 nach schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren in Zürich verstorben. Mit Peter Liechti verliert der Schweizer Film einen der innovativsten Filmemacher mit einer langen, bedeutenden internationalen Karriere.

Peter Liechti hinterlässt mit seinen Dokumentarfilmen und Essays ein umfangreiches, künstlerisch eigenständiges Werk, das weltweit an Filmfestivals gezeigt und in Retrospektiven u.a. in New York, Rotterdam, Buenos Aires, Wien, Leipzig und Berlin gewürdigt wurde. Für «The Sound of Insects – Record of a Mummy» wurde er 2009 mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Im Inland ist Peter Liechti 2010 mit dem Kunstpreis der Stadt Zürich und dem Grossen St. Galler Kulturpreis ausgezeichnet worden. Sein letzter Film, «Vaters Garten – Die Liebe meiner Eltern» wurde 2013 im Wettbewerb des Forums an der Berlinale gezeigt und ist im März 2014 als bester Dokumentarfilm und für den besten Schnitt mit dem Schweizer Filmpreis geehrt worden.

Peter Liechti, 1951 in St. Gallen geboren, studierte zunächst Malerei und arbeitete als Zeichnungslehrer, bevor er sich dem Film widmete. Die Beschäftigung mit Musik und Texten haben sein filmisches Schaffen immer begleitet und angereichert. Seine Aphorismen sind in „Lauftext – ab 1985“ erschienen und in «Klartext» publizierte er die Gespräche und Gedanken, die den Film «Vaters Garten – die Liebe meiner Eltern» motiviert haben (Vexer Verlag). Als Dramaturg und Produzent hat er sich stets auch für die nachfolgenden Generationen engagiert. Zahlreiche junge Filmschaffende haben durch seinen Scharfsinn und seine Kritik ihre eigene Ausdrucksweise gefunden. Als Kameramann hat er in den Werken befreundeter Regisseure seine visuellen Spuren hinterlassen.

 

Zürich, 7. April 2014