Zahlreiche Schweizer Dokumentarfilme an bedeutenden internationalen Festivals

Im Herbst finden gleich vier bedeutende internationale Dokumentarfilmfestivals statt. Das Schweizer Dokumentarfilmschaffen ist gut vertreten an den Festivals in Leipzig, Duisburg, Kopenhagen und Amsterdam.

20.10.2015

Im Herbst finden gleich vier bedeutende internationale Dokumentarfilmfestivals statt. Das Schweizer Dokumentarfilmschaffen ist gut vertreten an den Festivals in Leipzig, Duisburg, Kopenhagen und Amsterdam.

Am 58. DOK Leipzig, dem internationalen Festival für Dokumentar– und Animationsfilm, (26. Oktober bis 1. November 2015), feiert «Mein Leben als Film» von Eva Vitija Weltpremiere in der Sektion Internationales Programm, eine philosophische Familien-Geschichte über das Filmen und den Versuch, das Leben festzuhalten. In derselben Sektion wird auch «Grozny Blues» von Nicola Bellucci gezeigt, einer der vier Schweizer Beiträge für eine Nomination in der EFA Documentary Selection. Ausserdem ist die erfolgreiche portugiesisch-schweizerisch-französische Koproduktion «Volta à terra» von João Pedro Plácido in Leipzig in der Next Masters Competition zu sehen. Im Internationalen Wettbewerb Kurzfilm läuft Delia Schiltknechts Dokumentarfilm «Procedere:».

Vom 2. bis 8. November sind an der 39. Duisburger Filmwoche vier Schweizer Dokumentarfilme im Wettbewerb programmiert: «Above and Below» von Nicolas Steiner, «Arlette. Mut ist ein Muskel.» von Florian Hoffmann, «Iraqi Odyssey» von Samir, der von der Schweiz offiziell ins Rennen um eine Oscar-Nomination an den 88. Academy Awards geschickt wurde und «Thomas Hirschhorn – Gramsci Monument» von Angelo A. Lüdin. Zusammen mit ARTE zeigt die Filmwoche Alexander J. Seilers «Siamo italiani» von 1964. Gemäss Pressesprecher Alexander Scholz kann der Schweizer Film über italienische Arbeitsmigranten als historische Folie für einige Filme im Wettbewerb der diesjährigen Duisburger Filmwoche gelten. Zudem eröffne der Film die Möglichkeit, den Umgang mit Migranten damals und heute zu reflektieren.

Das renommierte Dokumentarfilmfestival CPH:DOX in Kopenhagen zeigt vom 5. Bis 15. November ebenfalls eine ganze Reihe von Schweizer Dokumentarfilmen. Im internationalen Wettbewerb F:ACT Award Competition feiert Eric Bergkrauts «Citizen Khodorkovsky – Who Is Left To Take On Vladimir Putin?» Weltpremiere. Dies ist bereits Bergkrauts dritter Film zu Russlands politischer Landschaft nach «Coca – The Dove From Chechnya – Europe In Denial Of A War» (2005) und «Letter To Anna – The Story Of Journalist Politkovskaya’s Death» (2008), für die er beide ausgezeichnet wurde. Die CPH:DOX-Sektion Artists & Auteurs präsentiert «Dark Star – HR Gigers Welt» von Belinda Sallin und die französisch-schweizerisch-deutsche Koproduktion «Une jeunesse allemande» von Jean-Gabriel Périot. «Imagine Waking Up Tomorrow And All Music Has Disappeared» von Stefan Schwietert läuft in der Sektion Sound & Vision, Thematic Programme zeigt «Das dunkle Gen» von Miriam Jakobs und Gerhard Schick. Der Schweizer Erfolgsfilm «Above And Below» von Nicolas Steiner wurde in der Sektion Top Dox programmiert.

Am Ende der Dokumentarfilmfestival-Jahres steht das berühmteste und grösste internationale Filmfestival für Dokumentarfilme: das International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA), das vom 18.-29. November 2015 stattfindet. Für den internationalen Wettbewerb wurde «Sonita» von Rokhsareh Ghaem Maghami selektioniert, eine deutsch-schweizerisch-iranische Koproduktion, die Einblick in das Leben einer 18-jährigen Afghanin papierlosen Migrantin im Iran gibt. Ihr Traum ist eine Karriere als Rapperin. Sie hofft, sich dadurch dem Vorhaben ihrer Familie zu entziehen, die plant, sie für an einen unbekannten Ehemann zu verkaufen.

Des Weiteren laufen in der Sektion Best of Fests «Grozny Blues» und «Une jeunesse allemande», Classics zeigt «Megacities» von Michael Glawogger, eine Schweizer Koproduktion mit Österreich von 1998. «Fragments du paradis» von Stéphane Goël läuft in der Masters Section, «Imagine Waking Up Tomorrow And All Music Has Disappeared» von Stefan Schwietert in Music Documentary, «Moriom» von Francesca Scalisi und Mark Olexa im Panorama und der Kurzdokumentarfilm von Jela Hasler - «The Meadow» - in der Sektion Paradocs. Im Studentenfilm Wettbewerb laufen «Sempervirens» von Raphaël Dubach sowie «Arlette. Mut ist ein Muskel.» von Florian Hoffmann, der in Nyon 2015 Premiere feierte und nun gleich für Duisburg und Amsterdam selektioniert wurde.

SWISS FILMS

20. Oktober 2015