Auftakt für den Schweizer Filmpreis 2002: Die Nominationen

07.12.2001

Die Trägerorganisationen haben am Dienstag die Nominationen für den Schweizer Filmpreis 2002 bekanntgegeben. Damit steht fest, welche Filme und welche Schauspieler/innen in den fünf Kategorien «Beste Darstellerin» und «Bester Darsteller», «Bester Spielfilm», «Bester Dokumentarfilm» und «Bester Kurzfilm» für eine Auszeichnung vorgeschlagen sind. Die Jury, präsidiert von Geraldine Chaplin, wählt aus diesen Nominationen die Filmpreisgewinner/innen, für die ein Preisgeld von insgesamt 150 000 Franken zur Verfügung steht.
Der Schweizer Filmpreis, der herausragende schauspielerische und filmische Leistungen ehrt und jeweils im Januar in Solothurn verliehen wird, ist innerhalb weniger Jahre zu einem anerkannten Faktor in der schweizerischen Filmkulturlandschaft geworden und wird mit wachsendem Interesse, national wie international, wahrgenommen.
Ortswechsel für die Preisverleihung: das festliche Ereignis wechselt vom zu kleinen Konzertsaal in die neu renovierte Solothurner Reithalle, die mehr Platz für die geladenen Gäste bietet und findet am 16. Januar 2002 statt.
Für die fünfte Verleihung der Preise, sind in der mit 50'000 Franken dotierten Kategorie «Bester Spielfilm» «Eloge de l’amour» von Jean-Luc Godard, «Escape to Paradise» von Nino Jacusso, «Happiness Is a Warm Gun» von Thomas Imbach, «Stille Liebe» von Christoph Schaub und «Utopia Blues» von Stefan Haupt nominiert, und in der ebenso mit 50'000 Franken dotierten Sparte «Bester Dokumentarfilm»: «117 Police Secours» von Raphaël Sibilla, «Bashkim» von Vadim Jendreyko, «Venus Boyz» von Gabriel Baur, «War Photographer» von Christian Frei sowie «Yugodivas» von Andrea Staka. Vorgeschlagen für den mit 20'000 Franken ausgestatteten Preis «Bester Kurzfilm» sind «Die Wurstverkäuferin» von Oliver Paulus und Stefan Hillebrand, «Einspruch II» von Rolando Colla, «La jeune fille et les nuages» von Georges Schwizgebel, «Reise ohne Rückkehr» von Esen Isik und «Tous à table» von Ursula Meier. Zulässig waren diejenigen Filme, die im laufenden Jahr an wichtigen Filmfestivals im In- und Ausland oder im Kino gezeigt worden sind.

Vorgeschlagen für die Auszeichnung «Beste Darstellerin» und «Bester Darsteller», dotiert mit je 15'000 Franken, sind Sibylle Canonica für ihre Rolle als Restaurantbesitzerin Frida in «3 Sterne» («Mostly Martha») (Regie: Sandra Nettelbeck), Linda Olsansky alias Petra in «Happiness Is a Warm Gun» (Regie: Thomas Imbach) und Andrea Guyer zusammen mit Carol Schuler, die beiden Schwestern Babs und Tina Vonlanthen, in «Lieber Brad» (Regie: Lutz Konermann). Die nominierten Schauspieler sind: Michael Finger alias Rafael in «Utopia Blues» (Regie: Stefan Haupt), Julien George für seine Rolle als Mathieu in «Potlatch» (Regie: Pierre Maillard) und Mathias Gnädinger als Vater Urs Vonlanthen in «Lieber Brad» (Regie: Lutz Konermann).
Die Nominationen in dieser Sparte erfolgten unter Mitbeteiligung der Swissperform. Die Anerkennung für eine aussergewöhnliche darstellerische Leistung schweizerischer oder in der Schweiz dauerhaft lebender Schauspielerinnen und Schauspieler, die wichtige Rollen in Langspielfilmen für Kino und Fernsehen spielen, ist seit 2 Jahren fester Bestandteil des Schweizer Filmpreises.

Die Nominationen des seit 1998 ausgerichteten Schweizer Filmpreises stellen die sechs Trägerorganisationen auf. Das sind: Bundesamt für Kultur, SRG SSR idée suisse, Festival internazionale del film Locarno, Internationales Festival des Dokumentarfilms «Visions du Réel» in Nyon, Solothurner Filmtage und Schweizerisches Filmzentrum in Zusammenarbeit mit der Kurzfilm Agentur Schweiz. Die Geschäftsführung liegt beim Schweizerischen Filmzentrum.

Die von Geraldine Chaplin präsidierte Jury wählt aus den Nominationen die Filmpreisgewinner/innen. Mitglieder der Jury sind: die Tessiner Filmproduzentin Tiziana Soudani («Pane e tulipani»), Matthias von Gunten, Regisseur («Ein Zufall im Paradies») und neuer Präsident des Verbandes Filmregie und Drehbuch Schweiz, Florence Heiniger, Journalistin und Produzentin von «Faxculture»/TSR, die Genfer Kunsthistorikerin Erika Deuber Ziegler sowie der Filmwissenschafter und Journalist Vinzenz Hediger.


Mit dem Schweizer Filmpreis 2001 ausgezeichnet wurden Sabine Timoteo für ihre Rolle in «L’amour, l’argent, l‘amour» und Bruno Ganz in «Pane e tulipani». Den Preis für den besten Spielfilm erhielt Denis Ragbaglia für «Azzurro». Sabine Gisiger und Marcel Zwingli wurden für ihren Dokumentarfilm «Do it» prämiert und Anna Luif für den Kurzfilm «Summertime».