Auftakt für den Schweizer Filmpreis 2006: Nominationen und Jury

16.11.2005

Fünfzehn Filme und sechs Schauspieler/innen hat die neun-köpfige Nominationskommission für den Schweizer Filmpreis 2006 ausgewählt. Dabei wurde die künstlerische Qualität der Filme, ihre Publikumswirksamkeit und die Diversität des Filmschaffens im Hinblick auf Genres und Stile berücksichtigt. Die vom zweifachen Oscar-Preisträger Pietro Scalia präsidierte Jury verleiht die Filmpreise in den Kategorien «Bester Spielfilm», «Bester Dokumentarfilm», «Bester Kurzfilm», «Beste Hauptrolle» und «Beste Nebenrolle» und vergibt zusätzlich einen «Spezialpreis der Jury». Der nationale Preis ehrt seit 1998 die Filmschaffenden für ihre Leistung und wirbt für das Schweizer Filmschaffen. Seit 2004 werden auch die Nominationen finanziell honoriert. 200'000 Schweizer Franken stehen für die Filmpreisgewinner zur Verfügung und CHF 280'000 für die Nominierten. Die inzwischen neunte Verleihung der Preise findet am Mittwoch, 18. Januar 2006 in der Solothurner Reithalle in Anwesenheit prominenter Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft statt.
(Gesamtes Nominationsdossier als pdf zum Downloaden am Ende der Mitteilung; weitere Infos und Fotos Schweizer Film Preis)

In der mit je 20'000 Franken pro Nomination dotierten Kategorie «Bester Spielfilm» sind «Fragile» von Laurent Nègre, «Mein Name ist Eugen» von Michael Steiner, «Ryna» von Ruxandra Zenide, «Snow White» von Samir und «Die Vogelpredigt» von Clemens Klopfenstein nominiert, und in der Sparte «Bester Dokumentarfilm», ebenfalls mit je 20'000 Franken ausgestattet, «Exit» von Fernand Melgar, «Gambit» von Sabine Gisiger, «The Giant Buddhas» von Christian Frei, «Jo Siffert Live Fast – Die Young» von Men Lareida sowie «Klingenhof» von Beatrice Michel. Die Nominationen für den «Besten Kurzfilm», dotiert mit jeweils CHF 10'000, sind «Frohe Ostern» von Ulrich Schaffner, «Herr Goldstein» von Micha Lewinsky, «La limace» von Anthony Vouardoux und Tania Zambrano-Ovalle, «Staila crudanta» von Pascal Bergamin und «Terra incognita» von Peter Volkart. Zulässig waren diejenigen Filme, die im laufenden Jahr an wichtigen Filmfestivals im In- und Ausland oder im Kino gezeigt worden sind. Der «Beste Spielfilm» und der «Beste Dokumentarfilm» erhalten jeweils CHF 60'000, der «Beste Kurzfilm» CHF 30'000.

Nominiert – und honoriert mit je CHF 5'000 – in der Kategorie «Beste Hauptrolle» sind: Carlos Leal für seine Rolle als Paco in «Snow White» (Regie: Samir), Max Rüdlinger alias Max in «Die Vogelpredigt» (Regie: Clemens Klopfenstein) und Sandra Utzinger als Andrea Stamm in «Steinschlag» (Regie: Judith Kennel). Die mit je CHF 5'000 Nominierten für die «Beste Nebenrolle» sind: Marthe Keller als Emma in «Fragile» (Regie: Laurent Nègre), Zoé Miku als Wanda ebenfalls in «Snow White» und Mike Müller als Vater Eugen in «Mein Name ist Eugen». Die «Beste Hauptrolle» und die «Beste Nebenrolle» werden mit je CHF 15'000 prämiert.

Die Nominationen erfolgten durch eine vom Eidgenössischen Departement des Innern gewählte Kommission (siehe Beilage). 95 Filme – insgesamt rund 85 Stunden – standen zur Auswahl.

Eine Jury wählt die Preisträger in den verschiedenen Kategorien aus und vergibt zusätzlich den «Spezialpreis der Jury» (CHF 20'000) für einen herausragenden künstlerischen Beitrag in einem der nominierten Werke. Der Jury gehören folgende Persönlichkeiten an: Die Kamerafrau Sévérine Barde («Garçon stupide»), Martin Blaney, Journalist, Büro von Screen International in Berlin, Hervé Dumont, Direktor der Cinématèque Suisse, Ulrike Koch, Regisseurin («Die Salzmänner von Tibet», «Ässhäk»), der Produzent Alfi Sinniger, Catpics Coproductions («Reise der Hoffnung» von Xavier Koller, Oscar 1991) und Christina Trezzini, Journalistin TSI. Das Jurypräsidium übernimmt der in der Schweiz aufgewachsene Editor Pietro Scalia, der zu Hollywoods Besten gehört: Best Editing Oscar 1991 für «JFK» und 2001 für «Black Hawk Down» und Oscarnominationen für «Good Will Hunting» (1997) und «Gladiator» (2000).

Der Schweizer Filmpreis wird vom Eidgenössischen Departement des Innern – vertreten durch das Bundesamt für Kultur – ausgerichtet, in Partnerschaft mit SRG SSR idée suisse, SWISS FILMS, den Solothurner Filmtagen, dem Internationalen Filmfestival «Visions du Réel» von Nyon und dem Internationalen Filmfestival von Locarno. Die Promotion der nationalen Auszeichnung liegt bei SWISS FILMS.

Der Schweizer Filmpreis 2005 in der Kategorie «Bester Spielfilm» ging an Greg Zglinski für «Tout un hiver sans feu». Stefan Schwietert wurde für seinen Dokumentarfilm «Accordion Tribe» prämiert und Alexander Meier für den Kurzfilm «Chyenne». Roeland Wiesnekker erhielt die Auszeichnung «Beste Hauptrolle» und Johanna Bantzer den Preis «Beste Nebenrolle», beide für ihre Rollen im Film «Strähl». Der 2005 erstmals und alle zwei Jahre ausgerichtete Preis «Bester Trickfilm» ging an den Film «Un’altra città» von Carlo Ippolito. Der «Spezialpreis der Jury» wurde Filip Zumbrunn für Licht und Kamera im Film «Strähl» zugesprochen.

Nominationskommission

Nominationen

Ausschreibung und Verordnung des EDI über den Schweizer Filmpreis