Bilanz 2009: Schweizer Filme behaupten sich an wichtigen internationalen Festivals

09.12.2009

49 Schweizer Filme sind im Jahr 2009 an wichtige internationale Filmfestivals eingeladen worden – im Vorjahr waren es 52. Bei den Auszeichnungen hat der Schweizer Film erneut zulegen können: 70 Filme erhielten 142 Auszeichnungen und gewannen Preisgelder im Wert von insgesamt über 466'000 CHF. Dieser Erfolg bestätigt die grosse internationale Resonanz der Schweizer Filme. Sie waren an den weltweit bedeutendsten Filmfestivals Berlin, Cannes, Venedig und Toronto präsent, allerdings nicht im Hauptwettbewerb. SWISS FILMS hat die Festivalteilnahmen mit finanziellen Beiträgen, Ankauf von untertitelten Festivalkopien, Kontakten und Networking unterstützt.

«Schweizer Filme erreichen an Festivals grosse internationale Aufmerksamkeit – auch in Jahren, in welchen sie im Inland weniger wahrgenommen werden», stellt Micha Schiwow, Direktor von SWISS FILMS fest und ergänzt: «Die diesjährige Bilanz unterstreicht, dass neue Werke von erfahrenen Cineasten sowie Filme mit hohem künstlerischen Anspruch die besten Chancen für Festivalselektionen haben».

Bei den 49 Schweizer Filmen handelt es sich um 15 Spiel-, 13 Dokumentar- und 21 Kurzfilme – davon sind 5 Animations- und 2 Experimentalfilme. Die Präsenz der Spielfilme liegt somit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der bei 14 Filmen pro Jahr ist. Der Spielfilm «Pepperminta» von Pipilotti Rist feierte seine Premiere in Venedig – in der Sektion Orizzonti –, bevor er nächstes Jahr an den Festivals in Sundance und Rotterdam zu sehen sein wird. «Complices» von Frédéric Mermoud wurde im internationalen Wettbewerb in Locarno präsentiert, während der auf der Piazza Grande uraufgeführte Film «Giulias Verschwinden» von Christoph Schaubs den Publikumspreis errang. «Die Standesbeamtin» von Micha Lewinsky, «L’enfance d’Icare» von Alexandre Iordachescu und «Coeur animal» von Séverine Cornamusaz liefen in Montreal, während «Soundless Wind Chime» von Kit Hung im Forum an der Berlinale und «Bazar» von Patricia Plattner am Festival des Frankophonen Films in Namur Weltpremiere hatten.

Seinem exzellenten internationalen Ruf ist das Schweizer Dokumentarfilmschaffen einmal mehr gerecht geworden: Peter Liechtis «The Sound of Insects», dessen Weltpremiere im Rahmen einer Retrospektive seiner Filme in Rotterdam stattfand, lief anschliessend in Wettbewerbssektionen in Nyon, Karlovy Vary und Leipzig. Als erster Schweizer Film wird er am 12. Dezember in Essen mit dem Prix Arte des Besten europäischen Dokumentarfilms ausgezeichnet. «Space Tourists» von Christian Frei war im prestigeträchtigen Joris Ivens-Wettbewerb in Amsterdam und wird im Januar in Sundance an einem der bedeutendsten internationalen Festivals gezeigt, während Richard Dindos «The Marsdreamers» in Locarno im Wettbewerb der Cinéastes du présent lief. «sounds and silence» von Peter Guyer und Norbert Wiedmer lief auf der Piazza Grande in Locarno, «Hugo en Afrique» von Stefano Knuchel gewann einen Kritikerpreis an der Mostra in Venedig, während «Die Frau mit den 5 Elefanten» von Vadim Jendreyko in Nyon gleich mit drei Preisen gefeiert wurde.

Das Schweizer Kurzfilmschaffen, das mit der Nomination von Reto Caffis «Auf der Strecke» für die Academy Awards einen wichtigen Achtungserfolg buchen konnte, war auch 2009 auf hohem Niveau an den Festivals vertreten. Nahezu alle wichtigen Festivals wählten Schweizer Kurzfilme aus, in Berlin stand «Polar» von Michael Koch im Vordergrund und erhielt eine lobende Erwähnung, in Rotterdam und Venedig setzten sich die jüngsten Produktionen von Lukas Tiberio und Clemens Klopfenstein durch, in Clermont-Ferrand nahmen «Racines» von Eileen Hofer und «Vandalen» von Simon Steuri am internationalen Wettbewerb teil, in San Sebastian feierte «Nid hei cho» von Thais Odermatt ihre Premiere und in Annecy standen der Trickfilm «Valise» von Isabelle Favez und «Retouches» von Georges Schwizgebel im internationalen Wettbewerb.

9 Spielfilme, 21 Dokumentarfilme und 40 Kurzfilme (davon 14 Trickfilme) wurden 2009 an internationalen Festivals in der Schweiz und im Ausland ausgezeichnet und gewannen Preisgelder in Höhe von 466'000 CHF. Das sind über 115'000 CHF mehr als 2008. Rund 203'000 CHF wurden an ausländischen und 263'000 CHF an inländischen Veranstaltungen erzielt. Insbesondere bei den Dokumentar- und Kurzfilmen, welche Preisgelder und Sachleistungen im Wert von 437’000 CHF (94% des Gesamtbetrages) generierten, stellen Preise eine nicht zu unterschätzende Zusatzfinanzierung dar.

Die Promotionsagentur SWISS FILMS unterstützte die Präsenz der Schweizer Filme an ausländischen Filmfestivals mit Networking und Promotionsbeiträgen von insgesamt über 248'000 CHF und mit dem Ankauf von internationalen Kopien im Wert von 175’000 CHF.

Zürich, 9. Dezember 2009

Tabelle I: Zusammenstellung der Schweizer Filme in den Hauptsektionen wichtiger internationaler Filmfestivals 2009 PDF

Tabelle II: Auszeichnungen für Schweizer Filme an internationalen Festivals 2009 PDF

Tabelle III: 2005-2009 Schweizer Filme in den Hauptsektionen wichtiger internationaler Filmfestivals PDF

Tabelle IV: 2007-2009 Preise und Preisgelder an Filmfestivals und Events PDF