Engagierte Schweizerinnen am Frauenfilmfestival in Créteil

29.03.2001

Gleich mit vier Filmen ist die Schweiz am 23. Festival International de Films de Femmes vertreten, welches vom 23. März bis zum 1. April im Pariser Vorort Créteil stattfindet. Francesca Solari ist mit «Addio Lugano Bella» eine der 10 Anwärterinnen auf den Dokumentarfilmpreis. Der bereits in Clermont-Ferrand mit dem Publikumspreis ausgezeichnete Film «Tous à table» von Ursula Meier nimmt ebenfalls am internationalen Wettbewerb in der Kategorie Kurzfilme teil.
In dem für den Schweizer Filmpreis 2001 nominierten Dokumentaressay «Addio Lugano Bella» nähert sich die in Paris lebende Tessiner Regisseurin Francesca Solari den vergangenen Utopien und dem Schicksalsweg ihrer Gefährten im illegalen politischen Kampf an. Der Kurzfilm «Tous à table» zeugt von der Beobachtungsgabe und vom Regietalent der französisch-schweizerischen Doppelbürgerin Ursula Meier, die seit ihrer Ausbildung an der belgischen Filmakademie IAD in Brüssel arbeitet.

Der Dokumentarfilm «Une Suisse rebelle, Annemarie Schwarzenbach» von Carole Bonstein, welcher in Créteil in der Sektion «Tabus» zu sehen sein wird, entwirft das Portrait der jungen Schriftstellerin, Journalistin und Fotoreporterin Annemarie Schwarzenbach, deren Kräfte durch ihre Auflehnung gegen Familie, gesellschaftliche Zwänge und den aufkommenden Faschismus verzehrt wurden. Eine starke Frauengestalt steht auch im Zentrum des Films «Take off from the Sand» von Wageh George, welcher am Frauenfilmfestival in der Reihe «Les grandes Héroïnes du XXe siècle» gezeigt wird: Der aus dem Jahr 1996 stammende Film lässt die Erinnerungen der seit 40 Jahren in der Schweiz lebenden Ägypterin Lotfia Al-Nadi aufleben, die als erste Pilotin in ihrem Land ein Symbol der in den 30er-Jahre erwachenden Frauenbewegung darstellte.