Filmfestival Locarno: «Azzurro» von Denis Rabaglia, Schweizer Beitrag am Abschlussabend auf der Piazza Grande

12.07.2000

Unter den Schweizer Beiträgen in den verschiedenen Sektionen des 53. Internationalen Filmfestivals von Locarno können auch 8 neue Dokumentarfilme entdeckt werden sowie 18 Kurzfilme im Wettbewerb um die «Pardi di domani». Die neugeschaffene Sektion «Appellations Suisse» versucht ein Bild derjenigen Schweizer Filme zu vermitteln, die im vergangenen Jahr die Kinoaktualität geprägt haben.

Als einziger Spielfilm, welcher dieses Jahr ins Programm aufgenommen wurde, kommt dem Film «Azzurro» von Denis Rabaglia die Ehre zu, die Schweiz auf der prestigeträchtigen Piazza Grande zu vertreten. Besetzt mit dem italienischen Kinostar Paolo Villagio sowie – unter anderen – der Französin Marie-Christine Barrault, dem Genfer Jean-Luc Bideau und der bei den Shooting Stars 1999 entdeckten Tessinerin Soraya Gomaa ist der zweite Film des Walliser Regisseurs eine Koproduktion zwischen der Schweiz, Frankreich und Italien.

In der Sektion «Cinéastes du présent» sind die Namen von Jacqueline Veuve, welche gleich zwei Filme zeichnet, sowie Villi Hermann, Stefan Schwietert, Clemens Klopfenstein und Robert Frank zu finden, dessen Kurzopus «Sanyu» bereits in Nyon bei den «Visions du réel» für Aufsehen gesorgt hat. Zwei weitere Schweizer Dokumentarfilme, von Kaspar Kasics und vom Duo Sabine Gisiger und Marcel Zwingli gestaltet, werden in der Kritikerwoche gezeigt, deren Auswahl diesmal den beiden jungen Filmjournalisten Irene Genhart und Thomas Schärer anheimgestellt war.

Fünf lange Spielfilme und drei Dokumentarfilme werden in der neuen Sektion «Appellations Suisse» zu sehen sein, welche auf Initiative vom Festival in Zusammenarbeit mit der SRG SSR idée suisse, dem Produzentenverband und dem Schweizerischen Filmzentrum geschaffen wurde. Die ausgewählten Filme, welche in der Schweiz bereits im Kino gezeigt wurden (oder an einem internationalen Filmfestival liefen) haben die Filmaktualität des vergangenen Jahres mitbestimmt und profitieren nun von der internationalen Ausstrahlung des Filmfestivals von Locarno.

Das Programm der Schweizer Filme im Detail:

Piazza Grande – Hors compétition
«Azzurro» von Denis Rabaglia (Spielfilm, 90 Min.)

Cinéastes du présent
«El Acordeón del diablo» von Stefan Schwietert (Dokumentarfilm, 85 Min.)
«Le salaire de l’artiste» von Jacqueline und Laurent Veuve (Dokumentarfilm, 60 Min.)
«WerAngstWolf» von Clemens Klopfenstein (Spielfilm, 82 Min.)
Der Regisseur ist Mitglied der internationalen Jury
Sanyu» de Robert Frank (Dokumentarfilm, 29 Min.)

Cinéastes du présent – Videowettbewerb
«Addio Lugano bella» von Francesca Solari (Dokumentarfilm, 70 Min.)
«Delphine Seyrig – portrait d’une comète» von Jacqueline Veuve (Documentarfilm, 52 Min.)

cinéastes du présent – Vidéo
«Fei-ya! Fei-ya! Fly, Fly» von Ingeborg Lüscher (Dokumentarfilm, 8 Min.)
«Luigi Einaudi, l’esilio svizzero» von Villi Hermann (Dokumentarfilm, 73 min.)

Séances spéciales
«Q - Begegnungen auf der Milchstrasse» von Jürg Neuenschwander (Dokumentarfilm, 93 Min.)

Kritikerwoche
«Blue End» von Kaspar Kasics (Dokumentarfilm, 80 Min.)
«Do it» von Sabine Gisiger und Marcel Zwingli (Dokumentarfilm, 90 Min.)

Léopards de demain
«Ade» von Benjamin Kempf (Kurzfilm, 11 Min.)
«L’arrivée» von Fernand Melgar (Kurzfilm, 8 Min.)
«La baie des trépassés» von Yves Pouliquen (Kurzfilm, 30 Min.)
«Benson & Edges» von Reza Rezai (Kurzfilm, 17 Min.)
«La bouée» von Bruno Deville (Kurzfilm, 26 Min.)
«Château de sable» von François Rossier (Kurzfilm, 9 Min.)
«Duel» von Philippe Mach (Kurzfilm, 20 Min.)
«Elisabeth Marquart» von Géraldine Chappuis (Kurzfilm, 22 Min.)
«Just fire» von Marco Canclini (Kurzfilm, 8 Min.)
«Killing Time» von Carlo De Rosa (Kurzfilm, 11 Min.)
«Lignes de fuite» von Léo Maillard (Kurzfilm, 25 Min.)
«Monde provisoire» von Frédéric Choffat und Julie Gilbert (Kurzfilm,11 Min.)
«Nomina Domini» von Ivan Engler (Kurzfilm, 22 Min.)
«Summertime» von Anna Luif (Kurzfilm, 27 Min.)
«Time with Nyenne» von Olivier Beguin (Kurzfilm, 30 Min.)
«Tout est bien» von Vincent Pluss (Kurzfilm, 20 Min.)
«La ville de S.» von Ulrich Fischer (Kurzfilm, 15 Min.)
«X für U» von Alain Gsponer (Kurzfilm, 15 Min.)

Appellations Suisse
«Der Onkel vom Meer» von Marie-Louise Bless (Spielfilm, 89 Min.)
«Die Reisen des Santiago Calatrava» von Christoph Schaub (Dokumentarfilm, 80 Min.)
«A Synagogue in the Hills» von Franz Rickenbach (Dokumentarfilm, 119 Min.)
«Jonas et Lila, à demain» von Alain Tanner (Spielfilm, 120 Min.)
«Zornige Küsse» von Judith Kennel (Spielfilm, 94 Min.)
«Gespräch im Gebirg» von Mattias Caduff (Dokumentarfilm, 60 Min.)
«Exklusiv» von Florian Froschmayer (Spielfilm, 80 Min.)

«Komiker» von Markus Imboden (Spielfilm, 90 Min.)