Geraldine Chaplinpräsidiert die Jury des Schweizer Filmpreises 2002

24.10.2001

Mit Geraldine Chaplin übernimmt erstmals eine Schauspielerin das Jury-Präsidium des Schweizer Filmpreises. Die international renommierte, vielseitige Filmschauspielerin kam als Mädchen mit ihrer Familie in die Schweiz; heute verbringt sie regelmässig einige Monate im Jahr bei Vevey. Mit Daniel Schmid arbeitete sie zuletzt für «Beresina». Neben Geraldine Chaplin gehören der diesjährigen Jury an: die Tessiner Filmproduzentin Tiziana Soudani («Pane e tulipani»), Matthias von Gunten, Regisseur («Ein Zufall im Paradies») und neuer Präsident des Verbandes Filmregie und Drehbuch Schweiz, Florence Heiniger, Journalistin und Produzentin von «Faxculture»/TSR, die Genfer Kunsthistorikerin Erika Deuber Ziegler sowie der Filmwissenschafter und Journalist Vinzenz Hediger. Die Preise werden am Mittwoch 16. Januar 2002 in Solothurn verliehen.
Geraldine Chaplin, Tochter von Oona O‘Neill und Charles Chaplin, wuchs in Hollywood auf, bis sie mit acht Jahren mit ihrer Familie an den Lac Léman zog, nachdem sie in der McCarthy Ära die USA verlassen mussten. Geraldine Chaplin besuchte Schweizer Schulen und studierte Ballett an der Royal Ballet School in London. Mit acht Jahren stand sie bereits vor der Kamera für «Limelight». Mit ihrer ersten grossen Rolle in David Leans «Doktor Schiwago» wurde sie bekannt, seit Mitte der sechziger Jahre spielt sie Hauptrollen in Filmen europäischer und amerikanischer Regisseure, darunter Carlos Saura, Alain Resnais, Richard Attenborough, Robert Altman, Martin Scorsese und Richard Lester. Sie arbeitet immer wieder mit Daniel Schmid zusammen, wo sie in «Hors Saison» als russische Attentäterin agiert und in «Beresina» Madame Charlotte De verkörpert.

Der 1998 ins Leben gerufene Schweizer Filmpreis ehrt herausragende schauspielerische und filmische Leistungen und ist zu einem wichtigen Faktor in der schweizerischen Filmkulturlandschaft geworden. Ausgezeichnet wird in fünf Kategorien. Die seit dem Jahr 2000 eingeführten Preise für die «Beste Darstellerin» und den «Besten Darsteller» sind mit je 15'000 Franken dotiert. 20'000 Franken gehen an den «Besten Kurzfilm» und je 50'000 Franken an den «Besten Spielfilm» und den «Besten Dokumentarfilm».

Mit dem Schweizer Filmpreis 2001 ausgezeichnet wurden Sabine Timoteo für ihre Rolle in «L’amour, l’argent, l‘amour» und Bruno Ganz für «Pane e tulipani». Den Preis für den besten Spielfilm erhielt Denis Rabaglia für «Azzurro». Sabine Gisiger und Marcel Zwingli wurden für ihren Dokumentarfilm «Do it» prämiert. Der Preis für den besten Kurzfilm ging an Anna Luifs «Summertime».

Die Nominationen stellen die Trägerorganisationen auf. Das sind: das Bundesamt für Kultur, die SRG SSR idée suisse, das Festival internazionale del film Locarno, das Dokumentarfilmfestival Visions du Réel in Nyon, die Solothurner Filmtage und das Schweizerische Filmzentrum in Zusammenarbeit mit der Kurzfilm Agentur Schweiz und der Schweizerischen Kulturstiftung für Audiovision. Die Geschäftsführung liegt beim Schweizerischen Filmzentrum. Die Bekanntgabe der Nominationen für den Filmpreis 2002 erfolgt im November 2001.
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