IDFA Amsterdam 2010: Fünf Schweizer Dokumentarfilme mit Blick auf die Welt

Das International Documentary Film Festival in Amsterdam (IDFA), das weltweit grösste Festival für Dokumentarfilme, präsentiert fünf Schweizer Filme und Koproduktionen.

16.11.2010

Das International Documentary Film Festival in Amsterdam (IDFA), das vom 17. bis 28. November 2010 zum 23. Mal stattfindende, weltweit grösste Festival für Dokumentarfilme, präsentiert fünf Schweizer Filme und Koproduktionen. Sie beleuchten allesamt unterschiedliche Realitäten auf den Kontinenten Afrika, Asien, Europa, Latein- und Nordamerika.

Der in Amsterdam erstmals aufgeführte Film «An African Election» von Jarreth Merz verfolgt im Wahljahr von Barack Obama die in Ghana 2008 ebenfalls stattgefundene Wahl des Staatspräsidenten. Der in Zürich geborene Theater-, Film- und Fernsehregisseur kehrt dafür nach 28 Jahren in die Hauptstadt Accra zurück, wo er aufgewachsen ist. Als Weltpremiere wird - ebenfalls in der Sektion «Reflecting Images» - der Film «Impunity» von Juan Lozano gezeigt: Der in Genf lebende Kolumbianer nimmt zusammen mit seinem Landsmann, dem im vorgehenden Film «Témoin indésirable» portraitierten Journalisten Hollman Morris, an den 2002 eröffneten Prozesse teil, an welchen ehemalige paramilitärische Milizen den Opfern und ihren Angehörigen gegenübergestellt werden. Mit Unterstützung von SWISS FILMS sind Jarreth Merz und Juan Lozano in Amsterdam anwesend.

Die deutsch-amerikanisch-italienisch-niederländisch-schweizerische Koproduktion «My Reincarnation» der Amerikanerin Jennifer Fox schildert den Werdegang des tibetischen Meisters Chögyal Namkhai Norbu, eines der letzten reinkarnierten Lehrers und die trotzige Ablehnung seines in Italien geborenen Sohns Yeshi, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten. Der im Juni dieses Jahres am Dokumentarfilmfestival in Marseille entdeckte Film «Praca Maszyn» («Work of Machines») erkundet vor dem Hintergrund einer polnischen Industriestadt die Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Der in Porrentruy geborene Regisseur Gilles Lepore realisierte den Film zusammen mit seinen polnischen Studienkollegen Maciej Madracki und Michal Madracki. Der Anfang Jahr an der Berlinale uraufgeführte und in den Schweizer Kinos bereits gezeigte Film «David Wants to Fly» des Deutschen David Sieveking - eine Koproduktion der Zürcher Firma Dschoint Ventschr - taucht in Europa und in Amerika in die undurchsichtige Welt der transzendentalen Meditation ein.

Parallel zum IDFA findet zum fünfzehnten Mal der Dokumentarfilmmarkt «Docs for Sale» mit rund 500 Filmen statt. Dort werden weitere Schweizer Produktionen und die im Festival programmierten Filme angeboten.

Zürich, 16. November 2010