Schweizer Präsenz am 60. Locarno Film Festival

11.07.2007

Das Schweizer Filmschaffen ist an der Jubiläumsausgabe des Filmfestivals Locarno (1. – 11. August 2007) präsent mit zwei langen Premieren auf der Piazza Grande, mit einem Spielfilm im internationalen Wettbewerb, mit je zwei Dokumentarfilmen in der Sektion „Ici et ailleurs“ und in der Semaine de la critique sowie 26 bei den Pardi di domani und in einem Spezialprogramm gezeigten Kurzfilmen. An dem vom Bundesamt für Kultur und dem Filmfestival Locarno präsentierten, von der nationalen Filmpromotionsagentur SWISS FILMS organisierten Schweizer Filmtag am 7. August werden der Spielfilm „1 Journée“ von Jacob Berger auf der Piazza Grande und der Dokumentarfilm „Dutti der Riese“ von Martin Witz uraufgeführt. SWISS FILMS präsentiert in der zum achten Mal stattfindenden Reihe „Appellations Suisse“ aktuelle, in der Schweiz oder an wichtigen Festivals bereits gezeigte Spiel- und Dokumentarfilme.
Im internationalen Wettbewerb läuft das Spielfilmdebüt von Fulvio Bernasconi „Fuori dalle corde“, ein im Boxermilieu angesiedeltes Drama, welches von der Tessiner Firma Ventura Film in Koproduktion mit Italien produziert wurde. Produktionen von Ventura Film sind auch die beiden Dokumentarfilme „Vogliamo anche le rose“ von Alina Marazzi (am 4. August auf der Piazza Grande) und „Dutti der Riese“, das filmische Portrait des Migros-Begründers Gottlieb Duttweiler von Martin Witz. „1 Journée“ von Jacob Berger (Prod. Vega Film Zürich), in welchem ein schicksalsschwerer Tag einer Familie aus der Sicht des Vaters, der Mutter und des Sohns erzählt wird, läuft am 7. August auf der grössten Freilichtbühne Europas und stellt einen der Höhepunkte des zum zweiten Mal durchgeführten Schweizer Filmtags dar.



In der Sektion „Ici et ailleurs“ präsentiert der in der Schweiz lebende, amerikanische Regisseur Peter Entell den Film „Shake The Devil Off“, eine knallharte Abrechnung mit den politischen und kirchlichen Verhältnissen in der 2005 vom Hurrikan Katarina heimgesuchten Stadt New Orleans. In der Semaine de la critique werden zwei weitere Schweizer Dokumentarfilme gezeigt: „Zu Fuss nach Santiago de Compostela“ von Bruno Moll (Prod. PS Film, Zürich) und „La reina del condòn“ von Silvana Ceschi und Reto Stamm (Prod. Dschoint Ventschr, Zürich). Neben den ausschliesslich Kurzfilmen gewidmeten Pardi di domani, in welchen 23 Schweizer Filme laufen, wird in der Sektion „Ici et ailleurs“ ein Spezialprogramm mit kurzen Filmen von erfahrenen Regisseur/innen gezeigt: „Le créneau“ von Frédéric Mermoud, „Einspruch V“ von Rolando Colla und „Agora tu“ von Jeanne Waltz.



In der Reihe „Appellations Suisse“ stellt die Promotionsagentur SWISS FILMS zehn Schweizer Kinofilme vor, die sich durch internationales Potenzial auszeichnen und seit dem letzten Locarno-Festival die Schweizer Kinolandschaft mitgeprägt oder an wichtigen internationalen Festivals Aufmerksamkeit erregt haben. Die fünf ausgewählten Spielfilme zeugen von innovativer Handschrift, überzeugen durch hervorragende Schauspieler – beispielsweise Nils Althaus in „Breakout“, Natacha Koutchoumov in „Comme des voleurs (À l'Est)“, Anatole Taubman in „Marmorera“ - , und haben bereits internationale Resonanz hervorgerufen. So wurde „Comme des voleurs“ mit dem Jurypreis in Mannheim-Heidelberg ausgezeichnet, „I Was A Swiss Banker” lief im offiziellen Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin und „Wir werden uns wiederseh’n“ am Internationalen Filmfestival in San Sebastian. Die Dokumentarfilme in der Reihe „Appellations Suisse“ überzeugen in der Umsetzung ihres Themas, laufen erfolgreich in Schweizer Kinos, wie zur Zeit „Someone Beside You“ und „Bruno Manser – Laki Penan“, und haben Potenzial für internationale Karrieren, was bei „Ein Lied für Argyris“, „Sieben Mulden und eine Leiche“ und „Retour à Gorée“ bereits entdeckt wurde.



Der internationalen Jury gehören dieses Jahr zwei in Frankreich lebende, bekannte Schweizer Schauspieler an: Irène Jacob („La double vie de Véronique“) und Bruno Todeschini („1 Journée“). In der Jury der Sektion Cinéastes du présent nimmt mit Marc-Olivier Walher, Direktor des Palais de Tokyo in Paris, ein weiterer Auslandschweizer teil. Die letztjährige Gewinnerin des Goldenen Leoparden, Andrea Staka, ist Mitglied der Jury der Leoparden von morgen.



Zürich, 11. Juli 2007



Appellations Suisse 2007– Die ausgewählten Filme in alphabetischer Reihenfolge