Starke Schweizer Präsenz in Cannes

Das Schweizerische Filmschaffen ist mit «Le meraviglie» und «Clouds Of Sils Maria» erstmals mit zwei Koproduktionen im Internationalen Wettbewerb des Festivals von Cannes vertreten. Unter den 18 nominierten Filmen für die «Palme d’or» ist auch «Adieu au langage», der neuste Spielfilm des französisch-schweizerischen Regisseurs Jean-Luc Godard.

19.05.2014

Das Schweizerische Filmschaffen ist mit «Le meraviglie» und «Clouds Of Sils Maria» erstmals mit zwei Koproduktionen im Internationalen Wettbewerb des Festivals von Cannes vertreten. Unter den 18 nominierten Filmen für die «Palme d’or» ist auch «Adieu au langage», der neuste Spielfilm des französisch-schweizerischen Regisseurs Jean-Luc Godard. Für die Spezialprogramme sind gleich mehrere Schweizer Beiträge selektioniert, darunter «Les ponts de Sarajevo» (Séléction Officielle) mit Beiträgen von Ursula Meier und Jean-Luc Godard.

Die Italienisch-, Schweizerisch-Deutsche Koproduktion «Le meraviglie» ist der zweite Spielfilm der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher. Der autobiografische Film über ihre Familie wurde koproduziert von der Tessiner Produzentin Tiziana Soudani (Amka Films Productions). In einer Rolle spielt die Bernerin Sabine Timoteo neben Alices Schwester Alba Rohrwacher. «Clouds Of Sils Maria» ist eine Französisch-, Deutsch-Schweizerische Koproduktion des Franzosen Olivier Assayas. Der Spielfilm wurde von CAB Productions (Jean-Louis Porchet / Gérard Ruey) koproduziert und in Sils Maria, Berlin, Leipzig und im Südtirol gedreht. Der Basler Gilles Tschudi spielt darin neben Kristen Stewart und Juliette Binoche.

In den letzten 10 Jahren haben es mit «Juventude em marcha» (2003) und «Ce jour-là» (2006) zwei Schweizer Koproduktionen in den Internationalen Wettbewerb von Cannes geschafft. Mit im Rennen um die diesjährige «Palme d’or» ist mit «Adieu au langage» auch der neuste Spielfilm des französisch-schweizerischen Doppelbürgers Jean-Luc Godard. Im Hauptwettbewerb der 67. Ausgabe des grössten Filmfestivals sind insgesamt 18 Filme, koproduziert von 28 Ländern.
 
Für die Sektion «Quinzaine des réalisateurs» ist der Kurzfilm «En août» der 24-jährigen Jenna Hasse ausgewählt worden. Die in Lissabon geborene und in der Westschweiz aufgewachsene Portugiesisch-Schweizerische Doppelbürgerin Jenna Hasse hat in Lausanne und Genf Filmgeschichte und Schauspiel studiert. «En août» - ihr erster Kurzfilm in Eigenregie - wurde im Kanton Wallis (Ovronnaz) gedreht und in Mont-sur-Rolle (VD) produziert.

Im Rahmen der Sélection Officielle zeigt das Festival in einer Sondervorführung den Omnibusfilm «Les ponts de Sarajevo» zum 100-jährigen Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Das Gemeinschaftswerk besteht aus 13 Kurzfilmen von bedeutenden europäischen Filmschaffenden. Ursula Meier («Silence, Mujo») und Jean-Luc Godard («Le pont des soupirs») haben dazu je einen Kurzfilm beigesteuert. «Bande à part Films» aus Lausanne figurieren mit fünf europäischen Produzenten zugleich auch als Koproduzenten.

Während des Filmfestivals von Cannes lädt die European Film Promotion Agentur ausgewählte europäische ProduzentInnen zum Networking und Erfahrungsaustausch an die Croisette ein. Für die Schweiz wird die westschweizer Produzentin Elodie Brunner (Box Productions) am Forum «Producers on the move» teilnehmen. Ihre letzte preisgekrönte Koproduktion «Iranien» ist auf der Berlinale 2014 uraufgeführt worden. Aktuell arbeitet sie am Film «Pause».

SWISS FILMS, 22. April 2014