Toronto ehrt Peter Mettler

05.09.2006

Das 31. Toronto International Film Festival, welches vom 7. bis 16. September 2006 stattfindet, zeigt eine umfassende Werkschau des kanadisch-schweizerischen Regisseurs Peter Mettler. Neben der Retrospektive mit neun Filmen, die zwischen 1980 und 2002 entstanden sind, wird in Toronto auch eine Auswahl aus seinen fotografischen Arbeiten gezeigt. Aus Anlass dieser Hommage gibt das Festival das Buch «Of this Place and Elsewhere: The films and Photography of Peter Mettler» von Jerry White, Professor für Filmwissenschaft an der Universität von Alberta, heraus.
Der 1958 in Toronto geborene Peter Mettler, der Schweizer Wurzeln hat und einen intensiven Austausch mit der Schweiz pflegt, gehört zu den Filmemachern, die in den 80er-Jahren unter dem Namen «Toronto New Wave» bekannt geworden sind. Er arbeitete zusammen mit Atom Egoyan, Patricia Rozema und Jeremy Podeswa. Sein 1982 entstandener Experimentalfilm «Scissere», in welchem er sich mit seiner Erfahrung als Pfleger in einem Drogenentzugszentrum in Neuchâtel auseinandersetzt, wurde am Filmfestival Toronto mit dem Norman McLaren Award ausgezeichnet. «Picture of Light» (1994), in welchem Mettler auf der Suche nach einem Naturwunder das eigene Filmschaffen reflektiert, gewann am Festival Hot Docs – welches ebenfalls in Toronto lokalisiert ist – und an weiteren Filmfestivals mehrere Preise. Der in Koproduktion mit der Schweizer Firma maximage entstandene Dokumentarfilm «Gambling, Gods and LSD» (2002) ist ein dreistündiger Gegenwartstraum, welcher Menschen in Toronto, in Nevada, in der Schweiz und in Südindien quer durch die Kulturen folgt und um die Frage kreist, wofür wir leben, wie wir die Welt und wo wir den Himmel sehen. Dieses vorläufig letzte filmische Werk Mettlers ist 2002 in Nyon mit dem Grand Prix und 2003 in Kanada mit dem Genie Award preisgekrönt worden.



Der Direktor des Toronto International Film Festival, Piers Handling, bezeichnet «Peter Mettler als unvergleichbares Talent im kanadischen Film. Die Innovation und der Wagemut seines Schaffens, seine Hingabe zur filmischen Kunstform und die heraufbeschwörten Bilder, die sich für immer ins Gedächtnis einbrennen, sichern ihm einen Platz unter den hervorragenden zeitgenössischen Filmschaffenden unseres Landes.»“


Zürich, 5. September 2006