Baier und Bron auf der Piazza Grande, Imbach und Yersin im Wettbewerb

Acht Schweizer Kinofilme und zwölf Kurzfilme feiern in der ersten Ausgabe des neuen Festivaldirektors Carlo Chatrian ihre Weltpremiere am Filmfestival in Locarno.

10.08.2013

Acht Schweizer Kinofilme und zwölf Kurzfilme feiern in der ersten Ausgabe des neuen Festivaldirektors Carlo Chatrian ihre Weltpremiere am Filmfestival in Locarno. Mit der Komödie «Les grandes ondes» von Lionel Baier und dem Dokumentarfilm über Christoph Blocher von Jean-Stéphane Bron sind zwei Publikumsfilme auf der Piazza Grande programmiert. SWISS FILMS stellt in der Reihe «Appellations Suisse» dreizehn Schweizer Filme vor, die das vergangene Kino- und Festivaljahr geprägt haben.

Das Schweizer Filmschaffen ist am 66. Festival del Film Locarno mit drei Filmen im Hauptwettbewerb stark, im Wettbewerb «Cineasti del Presente» etwas schwächer vertreten. In den Hauptwettbewerb hat das Festival den neuen Spielfilm von Thomas Imbach «Mary, Queen Of Scots» und den Dokumentarfilm «Tableau noir» über die Schule von Vieux-Prés von Yves Yersin ausgewählt, sowie die schweiz-italienische Koproduktion «Sangue», der autobiographisch inspirierte Film des italienischen Autors und Regisseurs Pippo Delbono. «L’harmonie» des Schweiz-Franzosen Blaise Harrison läuft als einziger Schweizer Film im Wettbewerb «Cineasti del Presente». Aber nicht weniger als vier Schweizer Filme laufen in dieser Sektion ausserhalb des Wettbewerbs, darunter die neuen Filme von Lorenz Merz «Cherry Pie» und Benny Jaberg «The Green Serpent». Auf der Piazza Grande werden die mit Spannung erwarteten neuen Filme der Westschweizer Regisseure Lionel Baier «Les grandes ondes (à l’ouest)», sowie Jean-Stéphane Brons Dokumentarfilm über den SVP-Politiker Christoph Blocher mit dem Titel «L’expérience Blocher» gezeigt.

Schweizer Dokumentarfilme in weiteren Sektionen
Weltpremiere hat in der Kritikerwoche Luc Schaedlers Dokumentarfilm «Watermarks», in welchem er von den Umbrüchen erzählt, denen die Menschen im heutigen China durch die rasante ökonomische und soziale Entwicklung ausgesetzt sind. Daneben werden in der Reihe «Histoire(s) du Cinéma» die beiden restaurierten Dokumentarfilme von Alexander J. Seiler «Ludwig Hohl» und «Palaver, Palaver» wieder aufgeführt.

«Appellations Suisse»: Highlights des vergangenen Kinojahres
Die Reihe «Appellations Suisse», für die SWISS FILMS seit zehn Jahren verantwortlich zeichnet, präsentiert Filme, die an internationalen Festivals grosse Anerkennung erhielten oder das vergangene Kinojahr prägten. Zu den Höhepunkten der diesjährigen Auswahl gehören der in Nyon mit dem grossen Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm «Karma Shadub» von Ramòn Giger und Jan Gassmann, der Doku-Animationsfilm «La nuit de l’ours» von Frédéric und Samuel Guillaume, der an Festivals weltweit gefeierte Dokumentarfilm «Harry Dean Stanton: Partly Fiction» von Sophie Huber, sowie die beim Publikum erfolgreiche Dokufiktion «Verliebte Feinde» von Werner Schweizer über das berühmt-berüchtigte Politehepaar Iris und Peter von Roten. Eine Spezialvorführung wird der Cinéastin Jacqueline Veuve gewidmet, die in diesem Jahr kurz nach der Vergabe des Ehrenquartz verstorben ist. Mit der Vorführung der Filme «Les frères Bapst» und «La petite dame du Capitole» und einem Gespräch mit Jean Perret (Leiter Filmdepartment HEAD) und dem Regisseur Fernand Melgar wird an die grosse Schweizer Dokumentarfilmerin erinnert.

Zürich, 17. Juli 2013