Schweizer Film international so erfolgreich wie nie – eine erste Bilanz

Das Schweizer Filmjahr 2016 glänzt mit internationalen Erfolgen. Eine beispiellose Erfolgsgeschichte schreiben zwei herausragende Produktionen: «Heidi» von Alain Gsponer und «Ma vie de Courgette» von Claude Barras.

21.12.2016

Das Schweizer Filmjahr 2016 glänzt mit internationalen Erfolgen. Eine beispiellose Erfolgsgeschichte schreiben zwei herausragende Produktionen: «Heidi» von Alain Gsponer und «Ma vie de Courgette» von Claude Barras. Hervorzuheben sind auch exzellente Dokumentarfilme, vielversprechende Nachwuchsfilmer sowie starke kurze und lange Animationsfilme. Erfreuliche internationale Box-Office-Zahlen und hochkarätige Auszeichnungen bestätigen den Höhenflug des Schweizer Films.

Mit 3.5 Millionen Kinoeintritten weltweit ist neu «Heidi» (Zodiac Pictures) der erfolgreichste Schweizer Film. Die schweizerische-deutsche Koproduktion mit Bruno Ganz als Alpöhi ist bis heute in mehr als 100 Länder verkauft worden (World Sales: StudioCanal) und spülte alleine in Deutschland über 7.6 Millionen Euro in die Kinokassen. Mit «Ma vie de Courgette» (Rita Productions) lancierte die Schweiz im Frühsommer einen weiteren internationalen Hit. Die schweizerisch-französische Koproduktion feierte in Cannes Premiere und durchlief eine einzigartige internationale Festival- und Kinokarriere. Das Langfilmdebut des Walliser Claude Barras zählt schon heute zum erfolgreichsten Schweizer Animationsfilm und wurde bereits in rund 50 Länder verkauft (World Sales: Indie Sales). In Frankreich haben seit Oktober rund 600‘000 Personen «Ma vie de Courgette» im Kino gesehen. Er wurde mit dem European Film Award ausgezeichnet, für einen Golden Globe nominiert und steht als Schweizer Beitrag auf der Shortlist für einen Oscar in der Kategorie «Fremdsprachiger Kinofilm» sowie im Rennen um eine Nomination in der Kategorie «Bester langer Animationsfilm».

Zur ausgezeichneten internationalen Festivalbilanz 2016 tragen aber auch zahlreiche und vielfach ausgezeichnete Schweizer Festivalhits bei. Es sind dies eigenwillige, herausragende Schweizer Dokumentarfilme wie «Above and Below» (Nicolas Steiner; Deutscher Filmpreis bester Dokumentarfilm & beste Kamera), «Sonita» (Rokhsareh Ghaem Maghami; Koproduktion Intermezzo Films; World Cinema Grand Jury Prize & Audience Award Sundance), «Cahier africain» (Heidi Specogna; Silberne Taube DOK Leipzig), «Das Mädchen vom Änziloch» von Alice Schmid oder «Almost There» von Jacqueline Zünd (beide First Appearance IDFA), um nur einige zu nennen. Mit «Aloys» (Tobias Nölle; Fipresci Preis Panorama Berlinale), «Europe, She Loves» (Jan Gassman; Eröffnungsfilm Berlinale Panorama Dokumente), «Raving Iran» (Susanne Regina Meures; First Steps Award) oder «Marija» (Michael Koch; Wettbewerb Festival del film Locarno) sorgten auch erfreulich viel Nachwuchsfilme für internationale Aufmerksamkeit.

Zwei herausragende Schweizer Kurzfilme runden die internationale Erfolgsbilanz ab: Mit «Bon voyage» (Marc Raymond Wilkins; Dschoint Ventschr Filmproduktion) und «La femme et le TGV» (Timo von Gunten; arbel gmbh) haben es gleich zwei nationale Produktionen unter die 10 selektionierten Kurzfilme auf der Oscar Shortlist «Live Action Short Films» geschafft.

Auf ein beispielloses Jahr blickt insbesondere auch der Schweizer Animationsfilm zurück. Neben Überflieger «Ma vie de Courgette» erhielten 2016 bemerkenswert viele Animationsfilme internationale Meriten. Es sind dies Werke wie «Molly Monster» (Ted Sieger, Michael Ekblad, Matthias Bruhn), «Erlkönig» (Georges Schwizgebel), oder «Bei Wind und Wetter» (Remo Scherrer) und «Analysis Paralysis» (Anete Melece) – von zwei Talenten des Studiengangs Animation der HSLU –, die das hohe internationale Niveau des Schweizerischen Animationsfilmschaffens bestätigen. Mit einer stärkeren Präsenz am Markt des Animationsfilmfestivals von Annecy und einem neuen Animationsfilm-Booklet möchte SWISS FILMS diesem positiven Trend Rechnung tragen.

Die erfreulichen internationalen Erfolge des Schweizer Films bestätigen die SWISS FILMS Strategie, die Beratungstätigkeiten, die Unterstützungsmassnahmen wie auch die internationalen Promotionstätigkeiten systematisch auszubauen. 2016 galt die Aufmerksamkeit der Erschliesssung des bedeutendsten Filmmarkts Lateinamerikas: Mexiko. Anlass bildete ein umfangreiches Schweizer Filmprogramm am internationalen Filmfestival von Guadalajara, wo die Schweiz als Gastland eingeladen war und gemeinsam mit der Schweizer Botschaft Veranstaltungen durchführte.

Erhöhte Aufmerksamkeit widmet SWISS FILMS ferner dem Ausbau der Video-on-Demand-Auswertung. Ziel der zukünftigen Promotionsaktivitäten in diesem Bereich ist eine erhöhte Verfügbarkeit und Sichtbarkeit von Schweizer Filmen auf internationalen VoD-Plattformen. Mit den Streaming-Anbietern MUBI und realeyz.de konnte SWISS FILMS bereits 2016 erste erfolgreiche Partnerschaften für die internationale Auswertung von Schweizer Filmen eingehen.

SWISS FILMS, 21. Dezember 2016