Moving Pictures

United States, 1994
FILM, Experimental, 16 min.

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directed by
Robert Frank
Written by
Robert Frank
Status
In distribution

Der Film beginnt auf dem Friedhof von Zürich, wo die Eltern von Robert Frank beerdigt sind. An jenem Sonntag im Februar 1990 steht der Cineast hinter dem grossen Grabstein. Er sieht 13 Besucher vorbeiziehen und schreibt auf die Leinwand dieses Stummfilmes: «That’s not many, that makes me sad.» Dann folgen Sequenzen in Schwarz und Weiss und einige in Farbe, die an Erlebnisse in New York und Mabou in Neuschottland anklingen. Robert Frank zeigt Fotos (der Familie und des ‚grossen Kinos’ – man erkennt Peter Lorre), Szenen aus dem wirklichen Leben (Jean-Luc Godard plaudert über die Geschichte des Kinos, Allen Ginsberg deckt den Raum mit seinen Händen ab, Raoul Hague stirbt im Alter von 88 Jahren wie Daniel Seymour). Die Bilder laufen im veränderten Rhythmus ab. Plötzlich eine Flut von Gesichtern auf der Strasse, gewaltig und spektakulär, die den Willen des Filmemachers unterstreicht, nicht nur Nahestehende, sondern auch anonyme Passanten zu Zeugen seiner Phantasie zu machen.
Zweifellos ist jedoch die improvisierte Virtuosität der Kamera am auffallendsten. Vom Rand, von der Tiefe und von Bewegungen in allen Richtungen aus setzt Robert Frank eine Geographie der Bilder zusammen, mit der er die Archäologie seiner auf der Lauer liegenden Erinnerung zusammenbaut. Einige Worte beschreiben den Zustand: «Today memory creeps along the wall at 7 Bleeker – in the black of my eyes longings and obsessions». (Jean Perret)

credits

World Premiere
1994
Original Version
Without dialogue,  colour and b/w, Beta SP, 16 min.
Producer
directed by
Robert Frank
Written by
Robert Frank
Editing
Robert Frank, Laura Israel
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