Schweizer Erfolge am Filmfestival von Locarno

17.08.2000

Die Schauspielerin Sabine Timoteo gewann für ihre überzeugende Darstellung der Marie im Roadmovie «L’amour, l’argent, l’amour» einen bronzenen Leoparden. Der Dokumentarfilm «Do It» von Sabine Gisiger und Marcel Zwingli wurde mit dem Preis der Kritikerwoche ausgezeichnet. Von derselben Jury erhielt «Blue End» von Kaspar Kasics eine lobende Erwähnung.
Sabine Timoteo spielt im Film des Deutschen Philipp Gröning, der von der Schweiz minoritär koproduziert wurde, eine junge Frau, die auf den Strich geht und auf der Suche nach Liebe mit dem jungen arbeitslosen David durch den kalten deutschen Winter reist.

Die 1975 geborene, in Bern und Lausanne aufgewachsene Schauspielerin absolvierte vorerst eine klassische Ballettausbildung und arbeitete als Tänzerin bevor sie sich bei John Costopoulos und Jerzy Grotowski zur Schauspielerin ausbildete. Sie war Mitglied der Bhuto Compagnie Carlotta Ikeda in Paris und lebt in Bern.

«Do It», von Presse und Publikum äusserst positiv aufgenommen, folgt der Geschichte Daniele von Arbs, der als 16jähriger mit Freunden in den revolutionären Untergrund ging und als Schweizer Topterrorist in die Schlagzeilen kam. Heute ist von Arb Wahrsager und kann bisweilen über seine Vergangenheit aus vollem Herzen lachen. «Do It» ist nach den beiden Filmautoren «eine Parabel über die Suche nach dem rechten Weg in den profanen, gottverlassenen westlichen Gesellschaften und ein Plädoyer für das Recht, ein anderer zu werden».

«Blue End» von Kaspar Kasics («Closed Country»), würdigte die Jury der Kritikerwoche für seine «emotional starke Annäherung an ein schwieriges Thema zwischen Faszination und Abscheu».
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