Zwei Schweizer Weltpremieren am Sundance Film Festival

Das Schweizer Filmschaffen ist mit zwei Produktionen am Sundance Film Festival vertreten. SAUDI RUNAWAY, der neue Dokumentarfilm der Regisseurin Susanne Regina Meures, ist für die renommierte Sektion World Cinema Documentary Competition selektioniert. Produziert wurde der Film von Christian Frei. Für die Sektion World Cinema Dramatic Competition qualifizierte sich YALDA, A NIGHT FOR FORGIVENESS, eine Schweizer Koproduktion mit Frankreich, Deutschland und Luxemburg.

21.01.2020

Das Schweizer Filmschaffen ist mit zwei Produktionen am Sundance Film Festival vertreten. SAUDI RUNAWAY, der neue Dokumentarfilm der Regisseurin Susanne Regina Meures, ist für die renommierte Sektion World Cinema Documentary Competition selektioniert. Produziert wurde der Film von Christian Frei. Für die Sektion World Cinema Dramatic Competition qualifizierte sich YALDA, A NIGHT FOR FORGIVENESS, eine Schweizer Koproduktion mit Frankreich, Deutschland und Luxemburg. Das Spielfilm-Drama von Massoud Bakhshi wurde von Close Up Films (Joëlle Bertossa, Flavia Zanon) und RTS koproduziert. Das Sundance Film Festival findet vom 23. Januar bis 2. Februar 2020 in Park City, Utah, statt.

Susanne Regina Meures neuster Dokumentarfilm SAUDI RUNAWAY erzählt die erschütternde Geschichte von Muna in Saudi-Arabien. Die junge Frau ist es leid, sich vom Staat und ihrer Familie kontrollieren und bevormunden zu lassen. Muna beginnt heimlich zu filmen und dokumentiert den erstickenden Alltag und ihre Flucht. Der Film zeigt verstörende Bilder aus dem Inneren des repressivsten Patriarchats der Welt.

Mit RAVING IRAN, ihrem letzten Dokumentarfilm über zwei iranische DJs und die verbotene Rave-Szene in der Wüste Irans, gelang Meures bereits ein erster internationaler Festival- und Box-Office-Erfolg: Der Film lief an unzähligen internationalen Festivals und erreichte weltweit rund 100'000 Kino-Eintritte. RAVING IRAN wie auch SAUDI RUNAWAY produzierte Meures zusammen mit dem Schweizer Regisseur und Produzenten Christian Frei. Der oscarnominierte Filmemacher zeigte bereits drei seiner Filme, GENESIS 2.0. (2018), SPACE TOURISTS (2009) und THE GIANT BUDDHAS (2005) als Weltpremieren im Wettbewerb des Sundance Film Festivals.

Auch im zweiten Schweizer Festivalbeitrag steht das Schicksal und die Unterdrückung einer jungen Frau im Nahen Osten im Zentrum. Der Spielfilm YALDA, A NIGHT FOR FORGIVENESS des iranischen Regisseurs Massoud Bakhshi erzählt die nicht weniger erschütternde Geschichte der Iranerin Maryam, die wegen des angeblichen Mordes an ihrem zukünftigen Mann zum Tode verurteilt wird. Im Rahmen einer Reality TV-Show soll sie um ihr Leben flehen. Die französisch-schweizerische Koproduktion wurde mit Joëlle Bertossa und Flavia Zanon (Close Up Films) koproduziert. Die Westschweizer Produktionsfirma knüpft damit nahtlos an die internationalen Erfolge als Koproduzentin von THE SWALLOWS OF KABUL und MY ENGLISH COUSIN an.

Das Sundance Film Festival gilt als wichtige Plattform für unabhängige amerikanische und internationale Produktionen. Das vollständige Programm wird anfangs Januar publiziert. SWISS FILMS unterstützt und begleitet die Weltpremiere von SAUDI RUNAWAY vor Ort.

Frühere Schweizer Präsenz am Sundance Film Festival

In den letzten Jahren waren wiederholt Schweizer Filme im Programm des Sundance Film Festivals zu sehen: Neben Christian Freis Filmen lief 2017 MA VIE DE COURGETTE in der Sektion Kids. 2016 wurde die Schweizer Koproduktion SONITA (2015) im Dokumentarfilmwettbewerb von Sundance mit dem World Cinema Grand Jury Prize und dem Publikumspreis ausgezeichnet. In früheren Jahren waren unter anderem AN AFRICAN ELECTION von Jarreth und Kevin Merz (2010), PEPPERMINTA von Pippilotti Rist (2009) oder etwa ANGRY MONK (2005) von Luc Schaedler ans Sundance Film Festival eingeladen.

SWISS FILMS, 4. Dezember 2019


Drei Schweizer Projekte in der Sektion New Frontier

Die Sektion New Frontier des Sundance Film Festival präsentiert 32 Projekte aus 21 Ländern, die sich an der Schnittstelle zwischen Film, Kunst und Technologie bewegen. In der kuratierten Auswahl an innovativen, experimentellen Werken sind dieses Jahr drei Projekte aus der Schweiz selektioniert.

DANCE TRAIL ist ein als «augmented reality» umgesetztes Tanzstück des Schweizer Choreographen Gilles Jobin. Die User interagieren mit virtuellen TänzerInnen; Miniatur- und Megatänzer brechen aus dem Headset aus, um in den Strassen, auf den Gebäuden oder auf der Handfläche zu tanzen.
Lead Artists: Gilles Jobin, Camilo De Martino, Tristan Siodlak, Susana Panades Diaz.

AFTER THE FALLOUT des Schweizer Fotojournalisten Dominic Nahr führt 10 Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima in die Sperrzone. Die Virtual Reality-Arbeit ist als 360-Grad-Erlebnis und immersives Mosaik konzipiert.  
Lead Artists: Sam Wolson, Dominic Nahr / USA, Schweiz.

GO ist eine Symbiose von Literatur und Virtual Reality und verbindet eine Lesung mit virtueller Immersion. Basierend auf einer Novelle von Klaus Merz visualisiert GO eine gesprochene Erzählung über einen Mann, der sich eine Wanderung in die Alpen begibt – wie Träumen mit offenen Augen.
Lead Artists: Sandro Zollinger, Roman Vital, Klaus Merz

SWISS FILMS, 21.1.2020