Talking to... Benjamin Bucher
Der Filmemacher über seine Erfahrungen am weltweit grössten Dokumentarfilmfestival
06.11.2025
Dieses Jahr nimmt Benjamin Bucher mit seinem ersten langen Film SWEET BELONGING an den Rough Cut Presentations im Rahmen des IDFA Forums teil. Bereits 2023 konnte er das Projekt im Rahmen des IDFA Project Space präsentieren.
Was macht das IDFA für einen jungen Filmemacher wie dich so besonders?
Es ist das grösste Dokumentarfilmfestival mit Projekten und Referent:innen aus der ganzen Welt. Man sieht, was anderswo passiert, und kann durch die Projekte anderer sehr unterschiedliche Realitäten entdecken: dringliche Filme, die in Konfliktgebieten gedreht wurden, mit Menschen, die grosse Risiken eingegangen sind, aber auch intimere Projekte, die von Familie und Alltag handeln. Das hilft einem, das eigene Projekt besser einzuordnen.
Das Besondere an den Begleitprogrammen der IDFA ist, dass sie sich auf den kreativen Dokumentarfilm und sehr konkrete Fragen konzentrieren: Wie filmt man, wie spricht man mit seinen Protagonist:innen, wie erzählt man etwas, das man nicht filmen konnte. Das sind wertvolle Überlegungen, denn es gibt nicht viele Hilfsmittel, die sich vertieft mit solchen Themen befassen.
Welche Geschichten möchtest du in deinen Filmen erzählen?
Bisher waren es vor allem Begegnungen, aus denen Geschichten entstanden sind. Vielleicht ist es ein Blickwinkel, den ich in diesen mehr oder weniger realistischen Erzählungen wiederzufinden versuche. Rentner, die Wetterballons jagen, Teenager, die sich selbst finden, indem sie sich gegenseitig hänseln, eine Tänzerin, die sich von ihrer Mutter entfremdet, ohne die Beziehung zu ihr abzubrechen. Ich kann nicht genau sagen, was diese Geschichten gemeinsam haben, aber sind meine Filme stets durch eine bittersüsse Stimmung geprägt.
Wie hast du die Protagonistin deines Films kennengelernt?
Wir wohnten im selben Gebäude und teilten uns eine Küche. Lange Zeit sind wir uns kaum begegnet, bis die Pandemie kam und wir gezwungen waren, mehr Zeit zu Hause zu verbringen – in der Küche. Dort haben wir angefangen, miteinander zu reden, insbesondere über das, was wir kochten – beide nach Rezepten unserer Mütter.
Was war bisher die grösste Herausforderung bei der Realisierung von «SWEET BELONGING»?
Der Film ist noch nicht fertig. Die grösste Herausforderung ist es also, den Film fertigzustellen!