Sundance: Zwei Weltpremieren und zwei Kurzfilme aus der Schweiz

28.01.2021

Das renommierte US-Festival hat zwei Schweizer Koproduktionen für die internationalen Wettbewerbssektionen selektioniert. TAMING THE GARDEN von Salomé Jashi (Mira Film) läuft in der World Cinema Documentary Competition und HIVE von Blerta Basholli (koproduziert von Alva Film Production) in der World Cinema Dramatic Competition. Im Kurzfilmprogramm sind ebenfalls zwei Schweizer Filme vertreten. Das Sundance Film Festival findet dieses Jahr vom 28. Januar bis 3. Februar vorwiegend online statt.

Der Dokumentarfilm TAMING THE GARDEN der georgischen Regisseurin Salomé Jashi ist eine Koproduktion der Schweizer Produktionsfirma Mira Film mit Georgien und Deutschland. Der Film läuft in der World Cinema Documentary Competition und zeigt die unglaubliche Reise einiger 100 Jahre alte Bäume, die ein reicher Mann entlang der georgischen Küste ausgraben lässt, um sie in seinen privaten Park zu verpflanzen. World Sales ist Syndicado Film Sales in Toronto. Mira Film hat sich mit anspruchsvollen Dokumentarfilmen international einen Namen gemacht und ist regelmässig an Festivals präsent.

Der Spiefilm HIVE in der World Cinema Dramatic Competition ist eine Koproduktion von Alva Film Production mit dem Kosovo, Nordmazedonien und Albanien. Regisseurin Blerta Basholli erzählt in ihrem Spielfilmdebut die Geschichte von Fahrije, welche gegen die patriarchalen Dorfstrukturen ankämpft, um ihre Familie mit einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb über Wasser zu halten, seitdem ihr Mann im Kosovo-Krieg verschwunden ist. World Sales werden von der dänischen LevelK ApS - Film & TV Distribution übernommen.

Alva Film Production ist für ihre Autorenfilme bekannt und fördert mit ihren Produktionen das Werk von Nachwuchsregisseur*innen. Ihr Dokumentarfilm WAKE UP ON MARS wurde letztes Jahr vom Tribeca Film Festival ausgewählt.

Zwei Perlen im Kurzfilmprogramm

Im «Animation Spotlight» läuft LITTLE MISS FATE von Joder von Rotz. Produziert wurde der achtminütige Kurzfilm vom jungen YK Animation Studio, das mit originellen, schrägen Animationsfilmen wie IN A NUTSHELL oder COYOTE an internationalen Festivals für Aufsehen sorgt. LITTLE MISS FATE feierte letztes Jahr seine Weltpremiere am Krakow Film Festival und lief an den Festivals von Annecy, Palm Springs, am Fantoche und an den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur. World Sales liegen bei der Berliner Magnetfilm GmbH.

Im «Documentary Shorts Programme» wird der schweizerisch-portugiesische Dokumentarfilm SPIRITS AND ROCKS: AN AZOREAN MYTH gezeigt. Regisseurin Aylin Gökmen ist auch Mitbegründerin der Produktionsfirma À Vol d’Oiseau. Ihr poetisch-mythischer Essayfilm zeichnet das Portrait einer vulkanischen Azoreninsel. Der Film wurde 2020 am Locarno Film Festival im nationalen Wettbewerb der Pardi di domani uraufgeführt.

Schweizer Auswahl am Sundance Film Festival

Das Sundance Film Festival gilt als wichtigste nordamerikanische Plattform für unabhängige amerikanische und internationale Produktionen. Die internationalen Wettbewerbe zeigen je nur zehn ausgewählte Filme aus der ganzen Welt. Bereits letztes Jahr waren mit SAUDI RUNAWAY und YALDA, A NIGHT FOR FORGIVENESS in beiden Sektionen eine Schweizer Produktion zu sehen.

Das Sundance Film Festival findet dieses Jahr nicht in Park City statt, sondern zeigt seine Filme vorwiegend virtuell oder dezentral in ausgewählten Arthouse-Kinos in den USA.

Um die Marktchancen von Schweizer Filmen im Ausland zu stärken, fördert das Bundesamt für Kultur (BAK) die Teilnahme von Schweizer Filmen an internationalen Filmfestivals. SWISS FILMS ist mit der Umsetzung dieser Fördermassnahme beauftragt.

SWISS FILMS, 28.1.2021