Filmjahr 2025
Diese Schweizer Filme, Serien und Talente sorgten für Aufmerksamkeit
17.12.2025
Erfolgreiche Debutfilme, thematisch vielfältige Dokumentarfilme und viel beachtete Serien aus der Schweiz überzeugten an internationalen Festivals. Aber auch auf den Kinoleinwänden im In- und Ausland und auf Streamingplattformen gab es Neues zu entdecken. Hier unser Rückblick auf einige der vielen Highlights 2025.
Mehrere Spielfilm-Debuts feierten ihre Weltpremieren an renommierten Festivals: À BRAS-LE-CORPS von Marie-Elsa Sgualdo lief am Filmfestival von Venedig und setzte seine Festivalkarriere unter anderem in Sao Paulo, Los Angeles, Montreal, Madrid und Kairo fort. Ein weiteres Debut – die schweizerisch-südafrikanische Koproduktion LAUNDRY von Zamo Mkhwanazi – hatte seine Weltpremiere am Toronto International Film Festival. Jonas Ulrich präsentierte seinen ersten Spielfilm WOLVES am Zurich Film Festival. MEMORY OF PRINCESS MUMBI ist bereits der vierte lange Film des noch jungen Regisseurs Damien Hauser. Der mit Hilfe von KI kreierte, afrofuturistische Spielfilm wurde nach der Weltpremiere in Venedig auch an das Filmfestival von Toronto eingeladen.
Bekannte Namen mit neuen Filmen
Auch arrivierte Schweizer Filmschaffende zeigten 2025 ihre neusten Werke: An der Berlinale liefen Petra Volpes HELDIN und Lionel Baiers LA CACHE. LAS CORRIENTES von Milagros Mumenthaler startete seine Festivaltour in Toronto, reiste unter anderem nach Busan und ans Filmfestival San Sebastian, wo er den RTVE - Another Look Award erhielt. THE EXPOSURE von Thomas Imbach wurde am Filmfest München präsentiert.
Fabrice Aragnos Film LE LAC wurde für den Wettbewerb des Locarno Film Festival selektioniert. Jacqueline Zünd und Nicolas Steiner – beide bisher für Dokumentarfilme bekannt – zeigten ihre ersten langen Spielfilme: In Locarno lief Zünds Film DON’T LET THE SUN im Wettbewerb Cineasti del Presente und Steiners SIE GLAUBEN AN ENGEL, HERR DROWAK? feierte seine Weltpremiere am Shanghai International Film Festival und gewann dort den Preis für die beste Kamera.
Dokfilme mit internationaler Strahlkraft
Viele Dokumentarfilme aus der Schweiz feierten am Festival Visions du Réel in Nyon ihre Premieren, bevor sie an internationale Festivals um die Welt reisten: Eröffnungsfilm war Christian Freis Covid-Recherche BLAME, die später unter anderem am Dokfest München, in Warschau oder Triest zu sehen war und diverse Publikumspreise einheimste. Die autobiografische Familienstudie SEDIMENTE von Laura Coppens erhielt sowohl in Nyon wie auch im Herbst am DOK Leipzig einen Preis. FITTING IN, der Diplomfilm von Fabienne Steiner, hatte am BAFICI in Argentinien seine Weltpremiere, lief an den Visions du Réel und wurde beim deutschen Nachwuchspreis First Steps als bester Dokumentarfilm nominiert.
Zwei erfolgreiche minoritäre Koproduktionen liefen ebenfalls an den Visions du Réel: NUIT OBSCURE – “AIN'T I A CHILD?” von Sylvain George (Koproduktion Alina film) wurde nach der Weltpremiere in Nyon auch im ACID Cannes, an der Viennale und am e gezeigt; GEN_ von Gianluca Matarrese (Koproduktion Elefant Films) wurde am Sundance Film Festival uraufgeführt und lief unter anderem am CPH:DOX, Sheffield Doc/Fest und dem International Film Festival Amsterdam IDFA.
CAMP D’ÉTÉ von Matteo Ybarra hatte am Filmfestival in Rotterdam Premiere und reiste nach Montevideo, München und Mexico. Die Semaine de la Critique von Locarno präsentierte den Diplomfilm FLYING SCENTS von Antshi von Moos.
Die Giornate degli Autori von Venedig zeigten Nicolas Wadimoffs Palästina-Dok QUI VIT ENCORE, die zweifach ausgezeichnet wurde. Peter Mettlers Opus magnus WHILE THE GREEN GRASS GROWS: A DIARY IN SEVEN PARTS hatte am TIFF Premiere und setzte seine Festivalreise in Jihlava, Amsterdam und am RIDM Montreal fort.
Am Zurich Film Festival ZFF lief die Weltpremiere von I LOVE YOU, I LEAVE YOU von Moris Freiburghaus, der den Preis als bester Dokumentarfilm wie auch den Publikumspreis erhielt. LA BEAUTÉ DE L'ÂNE von Dea Gjinovci lief nach dem ZFF in Chicago und wurde im November am Festival in Jihlava ausgezeichnet. Am DOK Leipzig erhielt ELEPHANTS & SQUIRRELS von Gregor Brändli nach der Weltpremiere die Silberne Taube und lief kurz darauf am IDFA.

Serienschaffen auf hohem Niveau
International beachtete Schweizer Serien werden immer öfter an Festivals eingeladen: Der Politthriller THE DEAL wurde am Festival Series Mania in Lille mehrfach ausgezeichnet, lief als erste Serie überhaupt auf der Piazza Grande von Locarno und erhielt am Geneva International Film Festival GIFF den Swiss Series Storytelling Award. INTRAÇABLES wurde ebenfalls in Lille und Genf gezeigt. LA LINEA DELLA PALMA feierte im Rahmen des GIFF seine Weltpremiere. Die SRF-Serien L'ULTIM RUMANTSCH (2. Staffel) sowie UNSERE KLEINE BOTSCHAFT wurden am ZFF präsentiert.
Vielfältiger Kurzfilmkosmos
Zu Jahresbeginn zeigte das Sundance Film Festival mit KARIES von Aline Höchli einen Schweizer Animationsfilm im Kurzfilmwettbewerb. Zahlreiche weitere Animationsfilme können auf eine umfangreiche Festivalkarriere zurückblicken: So zum Beispiel QUI PART À LA CHASSE von Lea Favre, DOUBLE OR NOTHING von Tokay, BANDWURM ALEXIS & DIE OPERNDIVA von Thaïs Odermatt, die alle am Animationsfilmfestival in Annecy liefen. Weitere Festivalhits waren Frederic Siegels TV ODER DIE RUHESTÖRUNG AN DER WALDBERGSTRASSE, der am SXSW South By Southwest Film Festival in Austin lief, oder OSTRICH von Marie Kenov, der am Tribeca Film Festival in New York zu sehen war.
Das Kurzfilmfestival von Clermont-Ferrand zeigte rund 25 Kurzfilme aus der Schweiz. Unter anderem der Diplomfilm 1:10 von Sinan Taner im internationalen Wettbewerb, der sich im Laufe des Jahres weltweit als Festivalliebling erwies. Der Kurzdokumentarfilm EXIT THROUGH THE CUCKOO’S NEST von Nikola Ilić wurde in Clermont-Ferrand zweifach ausgezeichnet.
Der dokumentarische Kurzfilm AIR HORSE ONE von Lasse Linder feierte in Locarno seine Weltpremiere und lief an der IDFA. Die schweizerisch-französische Koproduktion BERTHE IS DEAD BUT IT'S OKAY von Sacha Trilles hat es auf die Shortlist der besten Kurzdokumentarfilme bei den französischen César geschafft.
Preisgekrönte Schweizer Talente
Das Filmfestival Göteborg ehrte Regisseurin Denise Fernandes für ihren Erstling HANAMI mit dem prestigeträchtigen Ingmar Bergman International Debut Award. Am Filmfestival von Venedig erhielt die Schweizer Schauspielerin Luna Wedler für ihre Rolle in SILENT FRIEND den Marcello-Mastroianni-Preis als bestes Nachwuchstalent.
Regisseurin Elena López Riera konnte für LAS NOVIAS DEL SUR nicht nur den Schweizer Filmpreis, sondern auch den französischen César für den besten dokumentarischen Kurzfilm entgegennehmen.
Am Festival Camerimage, dem weltweit grössten Festival, das sich der Kinematografie widmet, gewinnen die deutsche Kamerafrau Judith Kaufmann für HELDIN und der Schweizer Kameramann Fabian Gamper für den deutschen Film IN DIE SONNE SCHAUEN die Hauptpreise.
Bei den European Film Awards 2026 ist Fabian Gamper für denselben Film als European Cinematographer nominiert; die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch erhält für die Hauptrolle in HELDIN eine Nomination als European Actress. OLIVIA AND THE INVISIBLE EARTHQUAKE, eine Koproduktion des Schweizer Animationsfilmstudios Nadasdy Film, ist als European Film und European Animated Feature Film nominiert.

Viel Schweizerisches auf einheimischen Leinwänden
In den Schweizer Kinosälen war das einheimische Filmschaffen 2025 mit zahlreichen Box-Office-Hits präsent: Im Februar lief HELDIN von Petra Volpe erfolgreich an und schaffte es als erfolgreichster Schweizer Film des Jahres bis dato auf rund 201’500 Eintritte. Ende November startete HALLO BETTY von Pierre Monnard und lockte bis Mitte Dezember bereits über 77'300 Personen ins Kino – einer der sechs Filme, die über den neuen SWISS FILMS Campaign Booster unterstützt wurde.
Die erfolgreichsten Dokumentarfilme waren das Dalai-Lama-Portrait WISDOM OF HAPPINESS (88’000) von Barbara Miller und Philip Delaquis und der Sport-Dok DOWNHILL SKIERS (75’000) von Gerald Salmina. Ebenfalls über 50’000 Eintritte erreichten die Dokumentation GAME OVER – DER FALL DER CREDIT SUISSE von Simon Helbling sowie die Roman-Verfilmung STILLER von Stefan Haupt. (Quelle Procinema: Stand 16.12.2025)
Die erfolgreichsten Westschweizer Produktionen im Inland waren LA CACHE von Lionel Baier und LE PROCÈS DU CHIEN von Laetitia Dosch.
2025 war eine Vielfalt an einheimischen Kinder- und Jugendfilmen auf den Leinwänden zu entdecken: unter anderem der Animationsfilm SAUVAGES von Claude Barras, MEIN FREUND BARRY von Markus Welter, DER PRANK von Benjamin Eisenberg, COLOMBINE von Dominique Othenin-Girard oder der Animationsfilm MARY ANNING von Marcel Barelli, der den Locarno Kids Award erhielt und ebenfalls mit dem Campaign Booster unterstützt wurde.
International waren HELDIN mit über 670’000 Eintritten (in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Niederlande, GB & Irland, Norwegen, Belgien, Schweden, Kroatien, Taiwan) und LA CACHE (über 161’000 Eintritte in Frankreich und Italien) die erfolgreichsten Schweizer Produktionen im Kino. (Quelle: ComScore, Stand 4.12.2025)
Ein Ausblick
Wie soeben bekannt wurde, hat es Petra Volpes HELDIN als einer von 15 Filmen auf die Oscar®-Shortlist der Kategorie «International Feature Film» geschafft. Die Nominationen für die 98. Academy Awards werden am 22. Januar 2026 kommuniziert.
Auch das Sundance Film Festival wartet im Januar mit einem Highlight auf: Volpes neuester Spielfilm FRANK & LOUIS wird als erste Schweizer Produktion überhaupt in der Sektion «Premieres» seine Weltpremiere feiern.
Unser Jahresrückblick kann immer nur eine Auswahl der Filme, Preise und Festivals berücksichtigen. Umfangreichere Festival- und Preislisten finden Sie für jeden Film über die Filmsuche auf unserer Website. SWISS FILMS erfasst prioritär die Festivalteilnehmen und Preise an Festivals auf der Festival-Support-Liste.