Schweizer Filme in Locarno

Weltpremieren von Basil da Cunha, Frédéric Mermoud, Mehdi Sahebi, Corina Schwingruber Ilić, Hugues Hariche

20.07.2023

37 Schweizer Filme oder Koproduktionen sind am Filmfestival Locarno (2.-12. August) zu entdecken. Mit Basil Da Cunhas neuem Film MANGA D'TERRA und der Koproduktion NUIT OBSCURE – AU REVOIR ICI, N'IMPORTE OÙ stehen zwei Filme aus der Schweiz im Internationalen Wettbewerb im Rennen um den Goldenen Leoparden. Frédéric Mermoud präsentiert die Weltpremiere von LA VOIE ROYALE auf der Piazza Grande. In Partnerschaft mit Locarno Pro stellt SWISS FILMS im Rahmen der «SWISS FILMS Previews» fünf neue Schweizer Produktionen vor.

MANGA D'TERRA by Basil Da Cunhas
MANGA D'TERRA by Basil Da Cunhas
NUIT OBSCURE – AU REVOIR ICI, N'IMPORTE OÙ by Sylvain George
NUIT OBSCURE – AU REVOIR ICI, N'IMPORTE OÙ by Sylvain George
LA VOIE ROYALE by Frédéric Mermoud
LA VOIE ROYALE by Frédéric Mermoud

MANGA D'TERRA  (Produktion Akka Films) spielt wie schon Basil Da Cunhas frühere Filme im kreolischen Viertel von Lissabon. Nach O FIM DO MUNDO (2019) ist dies bereits Da Cunhas zweiter Film im Internationalen Wettbewerb. Ebenfalls im Wettbewerb läuft der Dokumentarfilm NUIT OBSCURE – AU REVOIR ICI, N'IMPORTE OÙ des französischen Regisseurs Sylvain George, eine minoritäre Koproduktion der Genfer Produktionsfirma Alina film.

Barbet Schroeders Künstlerportait RICARDO ET LA PEINTURE (Bande à part Films) läuft ausser Konkurrenz. Die Schweizer Produktionsfirma Bord Cadre films von Dan Wechsler und Laurent Nègre ist an den beiden Wettbewerbsfilmen DO NOT EXPECT TOO MUCH FROM THE END OF THE WORLD des rumänischen Regisseurs Radu Jude sowie am Film ESSENTIAL TRUTHS OF THE LAKE des philippinischen Regisseurs Lav Diaz beteiligt.

Neu und alt auf der Piazza Grande

Als Weltpremiere auf der Piazza Grande ist die französisch-schweizerische Koproduktion LA VOIE ROYALE von Frédéric Mermoud (Koproduktion Bande à part Films) zu sehen. Für seinen Spielfilm MOKA, der ebenfalls auf der Piazza Grande lieft, erhielt Mermoud 2016 den Variety Piazza Grande Award.

Ebenfalls auf der riesigen Freiluft-Leinwand läuft Daniel Schmids digital restaurierter Klassiker LA PALOMA von 1974, mit Ingrid Cavegn in der Hauptrolle und Bildern des renommierten Schweizer Kameramanns Renato Berta.

Cineasti del presente mit zwei Schweizer Weltpremieren

Für den Wettbewerb Cineasti del presente sind zwei Spielfilme aus der Schweiz selektioniert: RIVIÈRE, der Debutfilm von Hugues Hariche (Beauvoir Films), sowie der deutsch-schweizerische Film UND DASS MAN OHNE TÄUSCHUNG ZU LEBEN VERMAG der in Berlin lebenden Schweizer Regisseurin Katharina Lüdin, koproduziert von Contrast Film.

Ebenfalls als Weltpremiere präsentiert die Semaine de la critique den Schweizer Dokumentarfilm PRISONERS OF FATE (Sora Film). Regisseur Mehdi Sahebi hat über mehrere Jahre afghanische und iranische Flüchtlinge seit ihrer Ankunft in der Schweiz begleitet.

Das neuste Schweizer Kurzfilmschaffen in den Pardi di domani

Der dokumentarische Kurzfilm BEEN THERE von Corina Schwingruber Ilić (Freihändler Filmproduktion) läuft im internationalen Wettbewerb Corti d’autore. Wie schon in ihrem erfolgreichen Festivalfilm ALL INCLUSIVE widmet sich die Regisseurin den Skurrilitäten des modernen Tourismus.

Im nationalen Wettbewerb der Pardi di domani sind neun Schweizer Kurzfilme zu sehen. Darunter Animationsfilme wie CANARD von Elie Chapuis, Spielfilme wie NIGHT SHIFT von Kayije Kagame und Hugo Radi, Dokumentarfilme wie EVER SINCE, I HAVE BEEN FLYING von Aylin Gökmen oder Experimentelles wie ALEXX196 & LA PLAGE DE SABLE ROSE von Loïc Hobi.

Als Special Event zeigen die Pardi di domani FIND A FILM! An diesem gemeinsamen Projekt von internationalen Nachwuchstalenten, sind drei Filmemacherinnen aus der Schweiz mit dabei: Coline Confort, Ambra Guidotti und Jumana Issa.

Ein aktueller Rückblick im Panorama Suisse

Im Panorama Suisse, welches von den Solothurner Filmtagen, der Schweizer Filmakademie und SWISS FILMS präsentiert wird, sind 10 lange Dok- oder Spielfilme sowie 3 Kurzfilme ausgewählt worden.

Restauriertes Filmschaffen aus der Schweiz zeigt das Programm Histoire(s) du cinéma mit TAMARO. PIETRE E ANGELI von Villi Hermann (1998), SI LE SOLEIL NE REVENAIT PAS von Claude Goretta (1987) sowie WAALO FENDO (LÀ OÙ LA TERRE GÈLE) von Mohammed Soudani. Der algerisch-schweizerische Regisseur erhält zudem den Premio Ticino Cinema.

Schweizer Projekte bei Locarno Pro

Im Rahmen von Locarno Pro präsentiert das Entwicklungsprogramm Alliance 4 Development Filmprojekte aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz. Aus der Schweiz dabei sind LA PASSION D’ALINE (Regie: Rokhaya Marieme Balde, Produktion Linda Vogel, Cyril Schäublin, Chantal Scheiner (Seeland Filmproduktion), TO PUT OUT ONE FIRE, Regie Jela Hasler, Produktion: Olivier Zobrist, Langfilm), WHO/MAN (Regie: Lorenz Merz, Produktion Michela Pini, 8horses) sowie PAS TA MAMAN, eine deutsche Produktion der Schweizer Regisseurin Michèle Flury.

Die Schweizer Regisseurin und Drehbuchautorin Marina Klauser wurde für das Talentprogramm Locarno Filmmakers Academy ausgewählt.

SWISS FILMS Branchenaktivitäten

In Partnerschaft mit Locarno Pro führt die Promotionsagentur die «SWISS FILMS Previews» durch. Fünf aktuelle Schweizer Filmprojekte kurz vor Release werden von Regie und Produktion vor einem internationalen Branchenpublikum exklusiv gepitcht.

SWISS FILMS unterstützt im Auftrag des Bundesamtes für Kultur (BAK) die internationale Lancierung der Schweizer Filme im Programm des Festivals. Am Info-Point im Palazzo Sopracenerina präsentiert SWISS FILMS ihre Kommunikations- und Promotionsaktivitäten. Am Freitag, 4. August, gibt das BAK in Locarno offiziell bekannt, welcher Film aus der Schweiz ins Rennen um die Oscars 2023 geschickt wird.